In freier Wildbahn sind Bartagamen an Winterruhe gewöhnt. Während dieser meist acht Wochen wird das Immunsystem der Tiere gestärkt, wodurch sich ihre Lebenserwartung verlängert. Bartagamen in der Terrarienhaltung müssen jedoch nicht zwangsweise in Winterruhe geschickt werden.
Winterruhe heißt nicht Winterschlaf
Im Gegensatz zu anderen Tieren halten Bartagamen keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Dies ist ein entscheidender Unterschied. Denn während der Winterruhe wachen Bartagamen hin und wieder auf und bewegen sich im Terrarium. Aber warum halten Bartagamen eigentlich Winterruhe? Die Winterruhe hat mehrere Vorteile für die Reptilien zu bieten. So verlängert sich zum Beispiel die Lebenserwartung von Bartagamen und ihr Fortpflanzungstrieb wird gesteigert. Außerdem wird während dieser acht Wochen Fett abgebaut.
Wann darf man Bartagamen in Winterruhe schicken?
Nicht alle Bartagamen dürfen in Winterruhe geschickt werden. Erst dann, wenn Bartagamen ein Alter von etwa vier Monaten erreicht haben, sollte ihnen eine Auszeit gegönnt werden. Vorausgesetzt sie sind gesund, futterfest und nicht unterernährt. Da der Fettanteil bei Jungtieren noch nicht so stark ausgeprägt ist wie bei adulten Bartagamen, kann es sinnvoll sein, die Tiere weiterhin zu füttern, wenn diese nur bedingt Winterruhe halten. Bei sehr jungen Tieren sollte die Winterruhe am besten eingeschränkt werden, indem man die Beleuchtungsdauer auf etwa 10 Stunden reduziert.
Die Winterruhe von Bartagamen findet üblicherweise von Anfang November bis Anfang Dezember oder Januar statt. Meistens zeigen die Tiere von selbst, wann sie bereits dafür sind.
Was muss vor der Winterruhe beachtet werden?
Da nur gesunde Bartagamen in Winterruhe geschickt werden sollten, muss eine Kotprobe entnommen und bei einem Tierarzt untersucht werden. Außerdem sollte die Fütterung eingestellt werden, damit der Darm der Bartagamen vollkommen entleert ist. Hierfür wird die Fütterung für ein bis zwei Wochen vor der Winterruhe eingestellt, damit sich im Magen keine Parasiten und Bakterien entwickeln und verbreiten können.
Der Beginn der Winterruhe
Sobald Bartagamen mit ihrer Winterruhe anfangen, sollte man sowohl Temperatur als auch Beleuchtung im Terrarium drosseln. Allerdings nicht von heute auf morgen, sondern innerhalb von einem Monat. Idealerweise liegen die Temperaturen während der Winterruhe zwischen 15 und 18°.
Keine Fütterung während der Winterruhe
Da der Stoffwechsel von Bartagamen während der Winterruhe stark verlangsamt ist, sollten die Tiere nicht mehr gefüttert werden. Außerdem sollte man sich nicht darüber wundern, wenn die Bartagamen nicht mehrere Wochen am Stück schlafen, sondern sich ab und an im Terrarium bewegen oder die Augen öffnen.
Bartagamen beenden ihre Auszeit von selbst
Wie lange die Winterruhe dauert, kann sehr unterschiedlich sein und von 4-8 Wochen bis hin zu 3-4 Monaten reichen. Bartagamen haben ein relativ gutes Gespür dafür und zeigen durch eine gesteigerte Aktivität von selbst an, wann sie ihren Stoffwechsel wieder hochfahren möchten. Erkennt man, dass die Bartagamen wieder aufgeweckter sind, sollte man langsam die Beleuchtungsdauer hochsetzen und die Temperatur im Terrarium Stück für Stück anpassen. Ab dann können Bartagamen auch wieder gefüttert werden.
Meistens ist das Ende der Winterruhe bei einer Paarhaltung der Beginn von Paarungsversuchen zwischen Männchen und Weibchen.